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Der Tor und der Tod

Chủ đề trong 'Văn học' bởi Angelique, 21/05/2001.

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  1. Angelique

    Angelique Thành viên quen thuộc

    Tham gia ngày:
    17/04/2001
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    940
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    Hofmannsthal, Hugo von
    DER TOR UND DER TOD
    1893


    DER TOD

    CLAUDIO, ein Edelmann

    SEIN KAMMERDIENER

    CLAUDIOS MUTTER

    EINE GELIEBTE DES CLAUDIO

    EIN JUGENDFREUND


    --------------------------------------------------------------------------------

    [Claudios Haus. Kostỹm der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Studierzimmer des Claudio, im Empiregeschmack. Im Hintergrund links und rechts groòe Fenster, in der Mitte eine Glastỹre auf den Balkon hinaus, von dem eine họngende Holztreppe in den Garten fỹhrt. Links eine weiòe Flỹgeltỹr, rechts eine gleiche nach dem Schlafzimmer, mit einem grỹnen Samtvorhang geschlossen. Am Fenster links steht ein Schreibtisch, davor ein Lehnstuhl. An den Pfeilern Glaskasten mit Altertỹmern. An der Wand rechts eine gotiste, dunkle, geschnitzte Truhe; darỹber altertỹmliche Musikinstrumente. Ein fast schwarz gedunkeltes Bild eines italienischen Meisters. Der Grundton der Tapete licht, fast weiò mit Stukkatur und Gold.]

    CLAUDIO
    [allein Er sitzt am Fenster. Abendsonne.]


    Die letzten Berge liegen nun im Glanz,
    In feuchten Schmelz durchsonnter Luft gewandet.
    Es schwebt ein Alabasterwolkenkranz
    Zuhửchst, mit grauen Schatten, goldumrandet:
    So malen Meister von den frỹhen Tagen
    Die Wolken, welche die Madonna tragen.
    Am Abhang liegen blaue Wolkenschatten
    Der Bergesschatten fỹllt das weite Tal
    Und dọmpft zu grauem Grỹn den Glanz der Matten;
    Der Gipfel glọnzt im vollen letzten Strahl.
    Wie nah sind meiner Sehnsucht die gerỹckt,
    --------------------------------------------------------------------------------

    -113-


    Die dort auf weiten Halden einsam wohnen
    Und denen Gỹter, mit der Hand gepflỹckt,
    Die gute Mattigkeit der Glieder lohnen.
    Der wundervolle, wilde Morgenwind,
    Der nackten Fuòes lọuft im Heidenduft,
    Der weckt sie auf; die wilden Bienen sind
    Um sie und Gottes helle, heiòe Luft.
    Es gab Natur sich ihnen zum Geschọfte,
    In allen ihren Wỹnschen quillt Natur,
    Im Wechselspiel der frisch und mỹden Krọfte
    Wird ihnen jedes warmen Glỹckes Spur.
    Jetzt rỹckt der goldne Ball, und er versinkt
    In fernster Meere grỹnlichem Kristall;
    Das letzte Licht durch ferne Bọume blinkt,
    Jetzt atmet roter Rauch, ein Glutenwall
    Den Strand erfỹllend, wo die Stọdte liegen,
    Die mit Najadenarmen, flutenttaucht,
    In hohen Schiffen ihre Kinder wiegen,
    Ein Volk, verwegen, listig und erlaucht.
    Sie gleiten ỹber ferne, wunderschwere,
    Verschwiegne Flut, die nie ein Kiel geteilt,
    Es regt die Brust der Zorn der wilden Meere,
    Da wird sie jedem Wahn und Weh geheilt.
    So seh ich Sinn und Segen fern gebreitet
    Und starre voller Sehnsucht stets hinỹber,
    Doch wie mein Blick dem Nahen nọher gleitet,
    Wird alles ửd, verletzender und trỹber;
    Es scheint mein ganzes so versọumtes Leben
    Verlorne Lust und nie geweinte Trọnen
    Um diese Gassen, dieses Haus zu weben
    Und ewig sinnlos Suchen, wirres Sehnen.
    [Am Fenster stehend]


    Jetzt zỹnden sie die Lichter an und haben
    In engen Wọnden eine dumpfe Welt
    Mit allen Rausch-und Trọnengaben
    --------------------------------------------------------------------------------

    -114-


    Und was noch sonst ein Herz gefangenhọlt
    Sie sind einander herzlich nah
    Und họrmen sich um einen, der entfernt;
    Und wenn wohl einem Leid geschah,
    So trửsten sie . . . ich habe Trửsten nie gelernt.
    Sie kửnnen sich mit einfachen Worten,
    Was nửtig zum Weinen und Lachen, sagen.
    Mỹssen nicht an sieben vernagelte Pforten
    Mit blutigen Fingern schlagen.


    Was weiò denn ich vom Menschenleben?
    Bin freilich scheinbar drin gestanden,
    Aber ich hab es hửchstens verstanden,
    Konnte mich nie darein verweben.
    Hab mich niemals daran verloren.
    Wo andre nehmen, andre geben,
    Blieb ich beiseit, im Innern stummgeboren.
    Ich hab von allen lieben Lippen
    Den wahren Trank des Lebens nie gesogen,
    Bin nie von wahrem Schmerz durchschỹttert,
    Die Straòe einsam, schluchzend, nie! gezogen.
    Wenn ich von guten Gaben der Natur
    Je eine Regung, einen Hauch erfuhr,
    So nannte ihn mein ỹberwacher Sinn
    Unfọhig des Vergessens, grell beim Namen
    Und wie dann tausende Vergleiche kamen,
    War das Vertrauen, war das Glỹck dahin.
    Und auch das Leid! zerfasert und zerfressen
    Vom Denken, abgeblaòt und ausgelaugt!
    Wie wollte ich an meine Brust es pressen,
    Wie họtt ich Wonne aus dem Schmerz gesaugt:
    Sein Flỹgel streifte mich, ich wurde matt,
    Und Unbehagen kam an Schmerzes Statt . . .
    [Aufschreckend]


    Es dunkelt schon. Ich fall in Grubelei.
    --------------------------------------------------------------------------------

    -115-


    Ja, ja: die Zeit hat Kinder mancherlei.
    Doch ich bin mỹd und soll wohl schlafen gehen.
    [Der Diener bringt eine Lampe, geht dann wieder.]


    Jetzt lọòt der Lampe Glanz mich wieder sehen
    Die Rumpelkammer voller totem Tand,
    Wodurch ich doch mich einzuschleichen wọhnte,
    Wenn ich den graden Weg auch nimmer fand
    In jenes Leben, das ich so ersehnte.
    [Vor dem Kruzifix]


    Zu deinen wunden, elfenbeinern Fỹòen,
    Du Herr am Kreuz, sind etliche gelegen,
    Die Flammen niederbetend, jene sỹòen,
    Ins eigne Herz, die wundervoll bewegen,
    Und wenn statt Gluten ửde Kọlte kam,
    Vergingen sie in Reue, Angst und Scham.
    [Vor einem alten Bild]


    Gioconda, du, aus wundervollem Grund,
    Herleuchtend mit dem Glanz durchseelter Glieder,
    Dem rọtselhaften, sỹòen, herben Mund,
    Dem Prunk der trọumeschweren Augenlider:
    Gerad so viel verrietest du mir Leben,
    Als fragend ich vermocht dir einzuweben!
    [Sich abwendend, vor einer Truhe]


    Ihr Becher, ihr, an deren kỹhlem Rand
    Wohl etlich Lippen selig hingen,
    Ihr alten Lauten, ihr, bei deren Klingen
    Sich manches Herz die tiefste Rỹhrung fand,
    Was gọb ich, kửnnt mich euer Bann erfassen,
    Wie wollt ich mich gefangen finden lassen!
    Ihr hửlzern, ehern Schilderwerk,
    Verwirrend, formenquellend Bilderwerk,
    Ihr Krửten, Engel, Greife, Faunen,
    Phantastsche Vửgel, goldnes Fruchtgeschlinge,
    Berauschende und ọngstigende Dinge,
    --------------------------------------------------------------------------------

    -116-


    Ihr wart doch all einmal gefỹhlt,
    Gezeugt von zuckenden, lebendgen Launen,
    Vom groòen Meer emporgespỹlt,
    Und wie den Fisch das Netz, hat euch die Form gefangen!
    Umsonst bin ich, umsonst euch nachgegangen,
    Von eurem Reize allzusehr gebunden:
    Und wie ich eurer eigensinngen Seelen
    Jedwede, wie die Masken, durchempfunden,
    War mir verschleiert Leben, Herz und Welt,
    Ihr hieltet mich, ein Flatterschwarm, umstellt,
    Abweidend, unerbittliche Harpyen,
    An frischen Quellen jedes frische Blỹhen . . .
    Ich hab mich so an Kỹnstliches verloren
    Daò ich die Sonne sah aus toten Augen
    Und nicht mehr hửrte als durch tote Ohren:
    Stets schleppte ich den rọtselhaften Fluch,
    Nie ganz bewuòt, nie vửllig unbewuòt,
    Mit kleinem Leid und schaler Lust
    Mein Leben zu erleben wie ein Buch,
    Das man zur Họlft noch nicht und halb nicht mehr begreift
    Und hinter dem der Sinn erst nach Lebendgem schweift-
    Und was mich quọlte und was mich erfreute,
    Mir war, als ob es nie sich selbst bedeute,
    Nein, kỹnftgen Lebens vorgeliehnen Schein
    Und hohles Bild von einem vollern Sein.
    So hab ich mich in Leid und jeder Liebe
    Verwirrt mit Schatten nur herumgeschlagen,
    Verbraucht, doch nicht genossen alle Triebe,
    In dumpfem Traum, es wỹrde endlich tagen.
    Ich wandte mich und sah das Leben an:
    Darinnen Schnellsein nicht zum Laufen nỹtzt
    Und Tapfersein nicht hilft zum Streit; darin
    Unheil nicht traurig macht und Glỹck nicht froh;
    Auf Frag ohn Sinn folgt Antwort ohne Sinn;
    Verworrner Traum entsteigt der dunklen Schwelle,
    --------------------------------------------------------------------------------

    -117-


    Und Glỹck ist alles, Stunde, Wind und Welle!
    So schmerzlich klug und so enttọuschten Sinn
    In mỹdem Hochmut liegend, in Entsagen
    Tief eingesponnen leb ich ohne Klagen
    In diesen Stuben, dieser Stadt dahin.
    Die Leute haben sich entwửhnt zu fragen
    Und finden, daò ich recht gewửhnlich bin.

    [Der Diener kommt und stellt einen Teller Kirschen auf den Tisch, dann will er die Balkontỹre schlieòen.]

    CLAUDIO


    Laò noch die Tỹren offen . . . Was erschreckt dich?


    DIENER


    Euer Gnaden glauben mirs wohl nicht.
    [ Halb fỹr sich, mit Angst]


    Jetzt haben sie im Lusthaus sich versteckt.


    CLAUDIO


    Wer denn?


    DIENER


    Entschuldigen, ich weiò es nicht.
    Ein ganzer Schwarm unheimliches Gesindel.


    CLAUDIO


    Bettler?


    DIENER


    Ich weiò es nicht.


    CLAUDIO


    So sperr die Tỹr,
    Die von der Gasse in den Garten, zu,
    Und leg dich schlafen und laò mich in Ruh.


    DIENER


    Das eben macht mir solches Graun. Ich hab
    Die Gartentỹr verriegelt. Aber . . .


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    -118-


    CLAUDIO


    Nun?


    DIENER


    Jetzt sitzen sie im Garten. Auf der Bank,
    Wo der sandsteinerne Apollo steht,
    Ein paar im Schatten dort am Brunnenrand
    Und einer hat sich auf die Sphinx gesetzt.
    Man sieht ihn nicht, der Taxus steht davor.


    CLAUDIO


    Sinds Mọnner?


    DIENER


    Einige. Allein auch Frauen.
    Nicht bettelhaft, altmodisch nur von Tracht
    Wie Kupferstiche angezogen sind.
    Mit einer solchen grauenvollen Art
    Still dazusitzen und mit toten Augen
    Auf einen wie in leere Luft zu schauen
    Das sind nicht Menschen. Euer Gnaden sein
    Nicht ungehalten, nur um keinen Preis
    Der Welt mửcht ich in ihre Nọhe gehen.
    So Gott will, sind sie morgen frỹh verschwunden
    Ich will-mit gnọdiger Erlaubnis-jetzt
    Die Tỹr vom Haus verriegeln und das Schloò
    Einsprengen mit geweihtem Wasser. Denn
    Ich habe solche Menschen nie gesehn
    Und solche Augen haben Menschen nicht.


    CLAUDIO


    Tu, was du willst, und gute Nacht.
    [Er geht eine Weile nachdenklich auf und nieder. Hinter der Szene erklingt das sehnsỹchtige und ergreifende Spiel einer Geige, zuerst ferner allmahlich nọher, endlich warm und voll, als wenn es aus dem Nebenzimmer drọnge.]


    Musik?
    Und seltsam zu der Seele redende!
    --------------------------------------------------------------------------------

    -119-


    Hat mich des Menschen Unsinn auch verstửrt?
    Mich dỹnkt, als họtt ich solche Tửne
    Von Menschengeigen nie gehửrt . . .
    [Er bleibt horchend gegen die rechte Seite gewandt]


    In tiefen, scheinbar lang ersehnten Schauern
    Dringts allgewaltig auf mich ein;
    Es scheint unendliches Bedauern,
    Unendlich Hoffen scheints zu sein,
    Als strửmte von den alten, stillen Mauern
    Mein Leben flutend und verklọrt herein.
    Wie der Geliebten, wie der Mutter Kommen,
    Wie jedes Langverlornen Wiederkehr,
    Regt es Gedanken auf, die warmen, frommen,
    Und wirft mich in ein jugendliches Meer:
    Ein Knabe stand ich so im Frỹhlingsglọnzen
    Und meinte aufzuschweben in das All,
    Unendlich Sehnen ỹber alle Grenzen
    Durchwehte mich in ahnungsvollem Schwall!
    Und Wanderzeiten kamen, rauschumfangen,
    Da leuchtete manchmal die ganze Welt,
    Und Rosen glỹhten, und die Glocken klangen,
    Von fremdem Lichte jubelnd und erhellt:
    Wie waren da lebendig alle Dinge
    Dem liebenden Erfassen nah gerỹckt,
    Wie fuhlt ich mich beseelt und tief entzỹckt,
    Ein lebend Glied im groòen Lebensringe!
    Da ahnte ich, durch mein Herz auch geleitet,
    Den Liebesstrom, der alle Herzen nọhrt,
    Und ein Genỹgen hielt mein Ich geweitet,
    Das heute kaum mir noch den Traum verklọrt.
    Tửn fort, Musik, noch eine Weile so
    Und rỹhr mein Innres also innig auf:
    Leicht wọhn ich dann mein Leben warm und froh,
    Rỹcklebend so verzaubert seinen Lauf:
    Denn alle sỹlòen Flammen, Loh an Loh
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    -120-


    Das Starre schmelzend, schlagen jetzt herauf!
    Des allzu alten, allzu wirren Wissens
    Auf diesen Nacken vielgehọufte Last
    Vergeht, von diesem Laut des Urgewissens,
    Den kindisch-tiefen Tửnen angefaòt.
    Weither mit groòem Glockenlọuten
    Ankỹndigt sich ein kaum geahntes Leben,
    In Formen, die unendlich viel bedeuten,
    Gewaltig-schlicht im Nehmen und im Geben.
    [Die Musik verstummt fast plửtzlich.]


    Da, da verstummt, was mich so tief gerỹhrt,
    Worin ich Gửttlich-Menschliches gespỹrt!
    Der diese Wunderwelt unwissend hergesandt,
    Er hebt wohl jetzt nach Kupfergeld die Kappe,
    Ein abendlicher Bettelmusikant.
    [Am Fenster rechts]


    Hier unten steht er nicht. Wie sonderbar!
    Wo denn? Ich will durchs andre Fenster schaun . . .
    [Wie er nach der Tỹre rechts geht, wird der Vorhang leise zurỹckgeschlagen, und in der Tỹr steht der Tod, den Fiedelbogen in der Hand die Geige am Gỹrtel họngend. Er sieht Claudio, der entsetzt zurỹckfọhrt, ruhig an.]


    Wie packt mich sinnlos namenloses Grauen!
    Wenn deiner Fiedel Klang so lieblich war,
    Was bringt es solchen Krampf, dich anzuschauen?
    Und schnỹrt die Kehle so und strọubt das Haar?
    Geh weg! Du bist der Tod. Was willst du hier?
    Ich furchte mich. Geh weg! Ich kann nicht schrein.
    [sinkend]


    Der Halt, die Luft des Lebens schwindet mir!
    Geh weg! Wer rief dich? Geh! Wer lieò dich ein?


    DER TOD


    Steh auf! Wirf dies ererbte Graun von dir
    Ich bin nicht schauerlich, bin kein Gerippe!
    --------------------------------------------------------------------------------

    -121-


    Aus des Dionysos, der Venus Sippe,
    Ein groòer Gott der Seele steht vor dir.
    Wenn in der lauen Sommerabendfeier
    Durch goldne Luft ein Blatt herabgeschwebt,
    Hat dich mein Wehen angeschauert,
    Das traumhaft um die reifen Dinge webt;
    Wenn ĩberschwellen der Gefỹhle
    Mit warmer Flut die Seele zitternd fỹllte,
    Wenn sich im plửtzlichen Durchzucken
    Das Ungeheure als verwandt enthỹllte,
    Und du, hingebend dich im groòen Reigen,
    Die Welt empfingest als dein eigen:
    In jeder wahrhaft groòen Stunde,
    Die schauern deine Erdenform gemacht,
    Hab ich dich angerỹhrt im Seelengrunde
    Mit heiliger, geheimnisvoller Macht.


    CLAUDIO


    Genug. Ich grỹòe dich, wenngleich beklommen.
    [Kleine Pause.]


    Doch wozu bist du eigentlich gekommen?


    DER TOD


    Mein Kommen, Freund, hat stets nur einen Sinn!


    CLAUDIO


    Bei mir hats eine Weile noch dahin!
    Merk: eh das Blatt zu Boden schwebt,
    Hat es zur Neige seinen Saft gesogen!
    Dazu fehlt viel: Ich habe nicht gelebt!


    DER TOD


    Bist doch, wie alle, deinen Weg gezogen!


    CLAUDIO


    Wie abgeriòne Wiesenblumen
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    -122-


    Ein dunkles Wasser mit sich reiòt,
    So glitten mir die jungen Tage,
    Und ich hab nie gewuòt, daò das schon Leben heiòt.
    Dann . . . stand ich an den Lebensgittern
    Der Wunder bang, von Sehnsucht sỹò bedrọngt
    Daò sie in majestọtischen Gewittern
    Auffliegen sollten, wundervoll gesprengt.
    Es kam nicht so . . . und einmal stand ich drinnen
    Der Weihe bar und konnte mich auf mich
    Und alle tiefsten Wỹnsche nicht besinnen,
    Von einem Bann befangen, der nicht wich.
    Von Dọmmerung verwirrt und wie verschỹttet,
    Verdrieòlich und im Innersten zerrỹttet
    Mit halbem Herzen, unterbundnen Sinnen
    In jedem Ganzen rọtselhaft gehemmt,
    Fỹhlt ich mich niemals recht durchglutet innen,
    Von groòen Wellen nie so recht geschwemmt,
    Bin nie auf meinem Weg dem Gott begegnet
    Mit dem man ringt, bis daò er einen segnet.


    DER TOD


    Was allen, ward auch dir gegeben,
    Ein Erdenleben, irdisch es zu leben.
    Im Innern quillt euch allen treu ein Geist
    Der diesem Chaos toter Sachen
    Beziehung einzuhauchen heiòt,
    Und euren Garten draus zu machen
    Fỹr Wirksamkeit, Beglỹckung und Verdruò.
    Weh dir, wenn ich dir das erst sagen muò!
    Man bindet und man wird gebunden
    Entfaltung wirken schwỹl und wilde Stunden,
    In Schlaf geweint und mỹd geplagt
    Noch wollend, schwer von Sehnsucht, halbverzagt
    Tiefatmend und vom Drang des Lebens warm
    Doch alle reif, fallt ihr in meinen Arm


    --------------------------------------------------------------------------------

    -123-


    CLAUDIO


    Ich, aber bin nicht reif, drum laò mich hier.
    Ich will nicht lọnger tửricht jammern,
    Ich will mich an die Erdenscholle klammern,
    Die tiefste Lebenssehnsucht schreit in mir.
    Die hửchste Angst zerreiòt den alten Bann;
    Jetzt fỹhl ich-laò mich-daò ich leben kann!
    Ich fỹhls an diesem grenzenlosen Drọngen:
    Ich kann mein Herz an Erdendinge họngen.
    O, du sollst sehn, nicht mehr wie stumme Tiere,
    Nicht Puppen werden mir die andern sein!
    Zum Herzen reden soll mir all das Ihre,
    Ich drọnge mich in jede Lust und Pein.
    Ich will die Treue lernen, die der Halt
    Von allem Leben ist . . . Ich fỹg mich so,
    Daò Gut und Bửse ỹber mich Gewalt
    Soll haben und mich machen wild und froh.
    Dann werden sich die Schemen mir beleben!
    Ich werde Menschen auf dem Wege finden,
    Nicht lọnger stumm im Nehmen und im Geben,
    Gebunden werden-ja!-und krọftig binden.
    [Da er die ungerỹhrte Miene des Todes wahrnimmt, mit steigender Angst]


    Denn schau, glaub mir, das war nicht so bisher:
    Du meinst, ich họtte doch geliebt, gehaòt . . .
    Nein, nie hab ich den Kern davon erfaòt,
    Es war ein Tausch von Schein und Worten leer!
    Da schau, ich kann dir zeigen: Briefe, sieh,
    [Er reiòt eine Lade auf und entnimmt ihr Pakete geordneter alter Briefe.]


    Mit Schwỹren voll und Liebeswort und Klagen;
    Meinst du, ich họtte je gespỹrt, was die --
    Gespỹrt, was ich als Antwort schien zu sagen?!
    [Er wirft ihm die Pakete vor die Fỹòe, daò die einzelnen Briefe herausfliegen.]


    Da hast du dieses ganze Liebesleben,
    Daraus nur ich und ich nur widertửnte,
    --------------------------------------------------------------------------------

    -124-


    Wie ich der Stimmung Auf-und Niederbeben
    Mitbebend, jeden heilgen Halt verhửhnte!
    Da! da! und alles andre ist wie das:
    Ohn Sinn, ohn Glỹck, ohn Schmerz, ohn Lieb, ohn Haò!


    DER TOD


    Du Tor! Du schlimmer Tor, ich will dich lehren,
    Das Leben, eh dus endest, einmal ehren.
    Stell dich dorthin und schweig und sieh hierher
    Und lern, daò alle andern diesen Schollen
    Mit lieberfỹlltem Erdensinn entquollen
    Und nur du selber schellenlaut und leer.

    [Der Tod tut ein paar Geigenstriche, gleichsam rufend. Er steht an der Schlafzimmertỹre, im Vordergrund rechts, Claudio an der Wand links im Halbdunkel. Aus der Tỹr rechts tritt die Mutter. Sie ist nicht sehr alt. Sie trọgt ein langes, sdswarzes Samtkleid, eine schwarze Samthaube mit einer weiòen Rỹsche, die das Gesicht umrahmt. In den feinen blassen Fingern ein weiòes Spitzentaschentuch. Sie tritt leise aus der Tỹr und geht lautlos im Zimmer umher.]

    DIE MUTTER


    Wie viele sỹòe Schmerzen saug ich ein
    Mit dieser Luft. Wie von Lavendelkraut
    Ein feiner toter Atem weht die Họlfte
    Von meinem Erdendasein hier umher:
    Ein Mutterleben, nun, ein Dritteil Schmerzen,
    Eins Plage, Sorge eins. Was weiò ein Mann
    Davon ?
    [An der Truhe]


    Die Kante da noch immer scharf?
    Da schlug er sich einmal die Schlọfe blutig
    Freilich, er war auch klein und heftig, wild
    Im Laufen, nicht zu halten. Da, das Fenster!
    Da stand ich oft und horchte in die Nacht
    Hinaus auf seinen Schritt mit solcher Gier
    Wenn mich die Angst im Bett nicht lọnger litt,
    --------------------------------------------------------------------------------

    -125-


    Wenn er nicht kam, und schlug doch zwei, und schlug
    Dann drei und fing schon blaò zu dọmmern an . . .
    Wie oft . . . Doch hat er nie etwas gewuòt-
    Ich war ja auch bei Tag hỹbsch viel allein.
    Die Hand, die gieòt die Blumen, klopft den Staub
    Vom Kissen, reibt die Messingklinken blank,
    So lọuft der Tag: allein der Kopf hat nichts
    Zu tun: da geht im Kreis ein dumpfes Rad
    Mit Ahnungen und traumbeklommenem
    Geheimnisvollem Schmerzgefỹhle, das
    Wohl mit der Mutterschaft unfaòlichem
    Geheimem Heiligtum zusammenhọngt
    Und allem tiefstem Weben dieser Welt
    Verwandt ist. Aber mir ist nicht gegửnnt,
    Der sỹò beklemmend, schmerzlich nọhrenden,
    Der Luft vergangnen Lebens mehr zu atmen.
    Ich muò ja gehen, gehen . . .

    [Sie geht durch die Mitteltỹre ab.]

    CLAUDIO


    Mutter!


    DER TOD


    Schweig!
    Du bringst sie nicht zurỹck.


    CLAUDIO


    Ah! Mutter, komm!
    Laò mich dir einmal mit den Lippen hier,
    Den zuckenden, die immer schmalgepreòt,
    Hochmỹtig schwiegen, laò mich doch vor dir
    So auf den Knien . . Ruf sie! Halt sie fest!
    Sie wollte nicht! Hast du denn nicht gesehn?!
    Was zwingst du sie, Entsetzlicher, zu gehn?


    DER TOD


    Laò mir, was mein. Dein war es.


    --------------------------------------------------------------------------------

    -126-


    CLAUDIO


    Ah! und nie
    Gefỹhlt! Dỹrr, alles dỹrr! Wann hab ich je
    Gespỹrt, daò alle Wurzeln meines Seins
    Nach ihr sich zuckend drọngten, ihre Nọh
    Wie einer Gottheit Nọhe wundervoll
    Durchschauert mich und quellend fỹllen soll
    Mit Menschensehnsucht, Menschenlust -- und-weh?!

    [Der Tod, um seine Klagen unbekỹmmert, spielt die Melodie eines alten Volksliedes. Langsam tritt ein junges Mọdchen ein; sie trọgt ein einfaches, groògeblỹmtes Kleid, Kreuzbandschuhe, um den Hals ein Stỹckchen Schleier, bloòer Kopf.]

    DAS JUNGE M;DCHEN


    Es war doch schửn . . . Denkst du nie mehr daran?
    Freilich, du hast mir weh getan, so weh . . .
    Allein was hửrt denn nicht in Schmerzen auf?
    Ich hab so wenig frohe Tag gesehn,
    Und die, die waren schửn als wie ein Traum!
    Die Blumen vor dem Fenster, meine Blumen,
    Das kleine, wacklige Spinett, der Schrank,
    In den ich deine Briefe legte und
    Was du mir etwa schenktest . . . alles das
    -- Lach mich nicht aus -- das wurde alles schửn
    Und redete mit wachen, lieben Lippen!
    Wenn nach dem schwỹlen Abend Regen kam
    Und wir am Fenster standen -- ah, der Duft
    Der nassen Bọume! -- Alles das ist hin,
    Gestorben, was daran lebendig war!
    Und liegt in unsrer Liebe kleinem Grab.
    Allein es war so schửn, und du bist schuld,
    Daò es so schửn war. Und daò du mich dann
    Fortwarfest, achtlos grausam, wie ein Kind,
    Des Spielens mỹd, die Blumen fallen lọòt . . .
    Mein Gott, ich hatte nichts, dich festzubinden.
    [Kleine Pause.]

    --------------------------------------------------------------------------------

    -127-



    Wie dann dein Brief, der letzte, schlimme, kam,
    Da wollt ich sterben. Nicht um dich zu quọlen,
    Sag ich dir das. Ich wollte einen Brief
    Zum Abschied an dich schreiben, ohne Klag,
    Nicht heftig, ohne wilde Traurigkeit;
    Nur so, daò du nach meiner Lieb und mir
    Noch einmal solltest Heimweh haben und
    Ein wenig weinen, weils dazu zu spọt.
    Ich hab dir nicht geschrieben. Nein. Wozu?
    Was weiò denn ich, wieviel von deinem Herzen
    In all dem war, was meinen armen Sinn
    Mit Glanz und Fieber so erfỹllte, daò
    Ich wie im Traum am lichten Tage ging.
    Aus Untreu macht kein guter Wille Treu,
    Und Trọnen machen kein Erstorbnes wach.
    Man stirbt auch nicht daran. Viel spọter erst,
    Nach langem, ửdem Elend durft ich mich
    Hinlegen, um zu sterben. Und ich bat,
    In deiner Todesstund bei dir zu sein.
    Nicht grauenvoll, um dich zu quọlen nicht,
    Nur wie wenn einer einen Becher Wein
    Austrinkt und flỹchtig ihn der Duft gemahnt
    An irgendwo vergeòne leise Lust.

    [Sie geht ab, Claudio birgt sein Gesicht in den Họnden. Unmittelbar nach ihrem Abgehen tritt ein Mann ein. Er hat beilọufig Claudios Alter. Er trọgt einen unordentlichen, bestaubten Reiseanzug. In seiner linken Brust steckt mit herausragendem Holzgriff ein Messer. Er bleibt in der Mitte der Bỹhne, Claudio zugewendet, stehen.]

    DER MANN


    Lebst du noch immer, Ewigspielender?
    Liest immer noch Horaz und freuest dich
    Am spửttisch-klugen, nie bewegten Sinn?
    Mit feinen Worten bist du mir genaht,
    Scheinbar gepackt von was auch mich bewegte . . .
    Ich hab dich, sagtest du, gemahnt an Dinge,
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    -128-


    Die heimlich in dir schliefen, wie der Wind
    Der Nacht von fernem Ziel zuweilen redet . . .
    O ja, ein feines Saitenspiel im Wind
    Warst du, und der verliebte Wind dafỹr
    Stets eines andern ausgenỹtzter Atem,
    Der meine oder sonst. Wir waren ja
    Sehr lange Freunde. Freunde? Heiòt: gemein
    War zwischen uns Gesprọch bei Tag und Nacht,
    Verkehr mit gleichen Menschen, Tọndelei
    Mit einer gleichen Frau. Gemein: so wie
    Gemeinsam zwischen Herr und Sklave ist
    Haus, Sọnfte, Hund, und Mittagstisch und Peitsche:
    Dem ist das Haus zur Lust, ein Kerker dem;
    Den trọgt die Sọnfte, jenem drỹckt die Schulter
    Ihr Schnitzwerk wund; der lọòt den Hund im Garten
    Durch Reifen springen, jener wartet ihn! . . .
    Halbfertige Gefỹhle, meiner Seele
    Schmerzlich geborne Perlen, nahmst du mir
    Und warfst sie als dein Spielzeug in die Luft,
    Du, schnellbefreundet, fertig schnell mit jedem,
    Ich mit dem stummen Werben in der Seele
    Und Zọhne zugepreòt, du ohne Scheu
    An allem tastend, wọhrend mir das Wort
    Miòtrauisch und verschỹchtert starb am Weg.
    Da kam uns in den Weg ein Weib. Was mich
    Ergriff, wie Krankheit ỹber einen kommt,
    Wo alle Sinne taumeln, ỹberwach
    Von allzu vielem Schaun nach einem Ziel . . .
    Nach einem solchen Ziel, voll sỹòer Schwermut
    Und wildem Glanz und Duft, aus tiefem Dunkel
    Wie Wetterleuchten webend . . . Alles das,
    Du sahst es auch, es reizte dich! . . . Ja, weil
    Ich selber ọhnlich bin zu mancher Seit,
    So reizte mich des Mọdchens mỹde Art
    Und herbe Hoheit, so enttọuschten Sinns
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    -129-


    Bei solcher Jugend.đ Hast du mirs denn nicht
    Dann spọter so erzọhlt? Es reizte dich!
    Mir war es mehr als dieses Blut und Hirn!
    Und sattgespielt warfst du die Puppe mir,
    Mir zu, ihr ganzes Bild vom ĩberdruò
    In dir entstellt, so fỹrchterlich verzerrt,
    Des wundervollen Zaubers so entblửòt,
    Die Zỹge sinnlos, das lebendge Haar
    Tot họngend, warfst mir eine Larve zu,
    In schnửdes Nichts mit widerlicher Kunst
    Zersetzend rọtselhaften sỹòen Reiz.
    Fỹr dieses haòte endlich ich dich so,
    Wie dich mein dunkles Ahnen stets gehaòt,
    Und wich dir aus.
    Dann trieb mich mein Geschick,
    Das endlich mich Zerbrochnen segnete,
    Mit einem Ziel und Willen in der Brust --
    Die nicht in deiner giftgen Nọhe ganz
    Fỹr alle Triebe abgestorben war --
    Ja, fỹr ein Hohes trieb mich mein Geschick
    In dieser Mửrderklinge herben Tod,
    Der mich in einen Straòengraben warf,
    Darin ich liegend langsam moderte
    Um Dinge, die du nicht begreifen kannst,
    Und dreimal selig dennoch gegen dich,
    Der keinem etwas war und keiner ihm.

    [Er geht ab.]

    CLAUDIO


    Wohl keinem etwas, keiner etwas mir.
    [Sich langsam aufrichtend]


    Wie auf der Bỹhn ein schlechter Komửdiant --
    Aufs Stichwort kommt er, redt sein Teil und geht
    Gleichgỹltig gegen alles andre, stumpf,
    Vom Klang der eignen Stimme ungerỹhrt
    --------------------------------------------------------------------------------

    -130-


    Und hohlen Tones andre rỹhrend nicht:
    So ỹber diese Lebensbỹhne hin
    Bin ich gegangen ohne Kraft und Wert.
    Warum geschah mir das? Warum, du Tod,
    Muòt du mich lehren erst das Leben sehen,
    Nicht wie durch einen Schleier, wach und ganz,
    Da etwas weckend, so vorỹbergehen?
    Warum bemọchtigt sich des Kindersinns
    So hohe Ahnung von den Lebensdingen,
    Daò dann die Dinge, wenn sie wirklich sind,
    Nur schale Schauer des Erinnerns bringen?
    Warum erklingt uns nicht dein Geigenspiel,
    Aufwỹhlend die verborgne Geisterwelt,
    Die unser Busen heimlich họlt,
    Verschỹttet, dem Bewuòtsein so verschwiegen,
    Wie Blumen im Gerửll verschỹttet liegen?
    Kửnnt ich mit dir sein, wo man dich nur hửrt,
    Nicht von verworrner Kleinlichkeit verstửrt!
    Ich kanns! Gewọhre, was du mir gedroht:
    Da tot mein Leben war, sei du mein Leben, Tod!
    Was zwingt mich, der ich beides nicht erkenne,
    Daò ich dich Tod und jenes Leben nenne?
    In eine Stunde kannst du Leben pressen,
    Mehr als das ganze Leben konnte halten,
    Das schattenhafte will ich ganz vergessen
    Und weih mich deinen Wundern und Gewalten.
    [Er besinnt sich einen Augenblick.]


    Kann sein, dies ist nur sterbendes Besinnen,
    Heraufgespỹlt vom tửdlich wachen Blut,
    Doch hab ich nie mit allen Lebenssinnen
    So viel ergriffen, und so nenn ichs gut!
    Wenn ich jetzt ausgelửscht hinsterben soll,
    Mein Hirn von dieser Stunde also voll,
    Dann schwinde alles blasse Leben hin:
    Erst, da ich sterbe, spỹr ich, daò ich bin.
    --------------------------------------------------------------------------------

    -131-


    Wenn einer trọumt, so kann ein ĩbermaò
    Getrọumten Fỹhlens ihn erwachen machen,
    So wach ich jetzt, im Fỹhlensỹbermaò
    Vom Lebenstraum wohl auf im Todeswachen.

    [Er sinkt tot zu den Fỹòen des Todes nieder.]

    DER TOD
    [indem er kopfschỹttelnd langsam abgeht]


    Wie wundervoll sind diese Wesen,
    Die, was nicht deutbar, dennoch deuten,
    Was nie geschrieben wurde, lesen,
    Verworrenes beherrschend binden
    Und Wege noch im Ewig-Dunkeln finden.

    [Er verschwindet in der Mitteltỹr, seine Worte verklingen.
    Im Zimmer bleibt es still. Drauòen sieht man durchs Fenster den Tod geigenspielend vorỹbergehen, hinter ihm die Mutter, auch das Mọdchen, dicht bei ihnen eine Claudio gleichende Gestalt.]

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