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"Lohengrin" Wagner

Chủ đề trong 'Âm nhạc' bởi Angelique, 15/05/2001.

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  1. Angelique

    Angelique Thành viên quen thuộc

    Tham gia ngày:
    17/04/2001
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    "Lohengrin"




    Romantische Oper in drei Akten

    Libretto: Richard Wagner (1845-48)

    Dedicated to Franz Liszt

    Premiere: August 28, 1850 Grossherzogliches Hof-Theater Weimar


    Characters: Heinrich der Vogler, deutscher Kửnig (Bass)
    Lohengrin (Tenor)
    Elsa von Brabant (Sopran)
    Herzog Gottfried, ihr Bruder (stumm)
    Friedrich von Telramund, brabantischer Graf (Bariton)
    Ortrud, seine Gemahlin (Mezzosopran)
    Der Heerrufer des Kửnigs (Bass)
    Vier brabantische Edle (Tenor und Bass)
    Vier Edelknaben (Sopran und Alt)
    Grafen und Edle, Edelfrauen, Mannen, Knechte



    Location: Antwerpen during the first half of the 10th century.


    1. Akt ~ 2. Akt ~ 3. Akt



    I. Akt 1. Akt ~ 2. Akt ~ 3. Akt


    Eine Aue am Ufer der Schelde bei Antwerpen.
    Der Fluò macht dem Hintergrund zu eine Biegung,
    so daò rechts durch einige Bọume der Blick auf ihn unterbrochen wird
    und man erst in weiterer Entfernung ihn wieder sehen kann.

    (Im Vordergrund sitzt Kửnig Heinrich
    unter einer mọchtigen alten Eiche (Gerichtseiche),
    ihm zunọchst stehen sọchsische und thỹringische Grafen,
    Edle und Reisige, welche des Kửnigs Heerbann bilden.
    Gegenỹber stehen die brabantischen Grafen und Edlen,
    Reisige und Volk, an ihrer Spitze Friedrich von Telramund,
    zu dessen Seite Ortrud. Die Mitte bildet ein offener Kreis.
    Der Heerrufer des Kửnigs und vier Hornblọser schreiten in die Mitte.
    Die Blọser blasen den Kửnigsruf.)



    Der HEERRUFER
    Hửrt! Grafen, Edle, Freie von Brabant!
    Heinrich, der Deutschen Kửnig, kam zur Statt,
    mit euch zu dingen nach des Reiches Recht.
    Gebt ihr nun Fried' und Folge dem Gebot?

    Die BRABANTER
    Wir geben Fried' und Folge dem Gebot.
    Willkommen, willkommen, Kửnig, in Brabant!

    KệNIG HEINRICH

    (erhebt sich)
    Gott grỹò' euch, liebe Mọnner von Brabant!
    Nicht mỹòig tat zu euch ich diese Fahrt!
    Der Not des Reiches seid von mir gemahnt!
    Soll ich euch erst der Drangsal Kunde sagen,
    die deutsches Land so oft aus Osten traf?
    In fernster Mark hieòt Weib und Kind ihr beten:
    "Herr Gott, bewahr uns vor der Ungarn Wut!"
    Doch mir, des Reiches Haupt, muòt' es geziemen,
    solch wilder Schmach ein Ende zu ersinnen;
    als Kampfes Preis gewann ich Frieden auf
    neun Jahr - ihn nỹtzt' ich zu des Reiches Wehr;
    beschirmte Stọdt' und Burgen lieò ich baun,
    den Heerbann ỹbte ich zum Widerstand.
    Zu End' ist nun die Frist, der Zins versagt -
    mit wildem Drohen rỹstet sich der Feind.
    Nun ist es Zeit, des Reiches Ehr' zu wahren;
    ob Ost, ob West, das gelte allen gleich!
    Was deutsches Land heiòt, stelle Kampfesscharen,
    dann schmọht wohl niemand mehr das Deutsche Reich!

    Die SACHSEN und THĩRINGER
    Wohlauf! Mit Gott fỹr Deutschen Reiches Ehr!

    Der KệNIG

    (hat sich wieder gesetzt)
    Komm' ich zu euch nun, Mọnner von Brabant,
    zur Heeresfolg' nach Mainz euch zu entbieten,
    wie muò mit Schmerz und Klagen ich ersehn,
    daò ohne Fỹrsten ihr in Zwietracht lebt!
    Verwirrung, wilde Fehde wird mir kund;
    drum ruf ich dich, Friedrich von Telramund!
    Ich kenne dich als aller Tugend Preis,
    jetzt rede, daò der Drangsal Grund ich weiò.

    FRIEDRICH
    Dank, Kửnig, dir, daò du zu richten kamst!
    Die Wahrheit kỹnd' ich, Untreu' ist mir fremd.
    Zum Sterben kam der Herzog von Brabant,
    und meinem Schutz empfahl er seine Kinder,
    Elsa, die Jungfrau, und Gottfried, den Knaben;
    mit Treue pflog ich seiner groòen Jugend,
    sein Leben war das Kleinod meiner Ehre.
    Ermiò nun, Kửnig, meinen grimmen Schmerz,
    als meiner Ehre Kleinod mir geraubt!
    Lustwandelnd fỹhrte Elsa den Knaben einst
    zum Wald, doch ohne ihn kehrte sie zurỹck;
    mit falscher Sorge frug sie nach dem Bruder,
    da sie, von ungefọhr von ihm verirrt,
    bald seine Spur - so sprach sie - nicht mehr fand.
    Fruchtlos war all Bemỹhn um den Verlornen;
    als ich mit Drohen nun in Elsa drang,
    da lieò in bleichem Zagen und Erbeben
    der grọòlichen Schuld Bekenntnis sie uns sehn.
    Es faòte mich Entsetzen vor der Magd;
    dem Recht auf ihre Hand, vom Vater mir
    verliehn, entsagt' ich willig da und gern
    und nahm ein Weib, das meinem Sinn gefiel:

    (Er stellt Ortrud vor, die sich vor dem Kửnig verneigt.)
    Ortrud, Radbods, des Friesenfỹrsten Sproò.

    (Er schreitet feierlich einige Schritte vor)
    Nun fỹhr' ich Klage wider Elsa von
    Brabant; des Brudermordes zeih' ich sie.
    Dies Land doch sprech' ich fỹr mich an mit Recht,
    da ich der Nọchste von des Herzogs Blut,
    mein Weib dazu aus dem Geschlecht, das einst
    auch diesen Landen seine Fỹrsten gab.
    Du hửrst die Klage, Kửnig! Richte recht!

    Alle MNNER
    Ha, schwerer Schuld zeiht Telramund!
    Mit Grausen werd' ich der Klage kund!

    Der KệNIG
    Welch fỹrchterliche Klage sprichst du aus!
    Wie wọre mửglich solche groòe Schuld?

    FRIEDRICH
    O Herr, traumselig ist die eitle Magd,
    die meine Hand voll Hochmut von sich stieò.
    Geheimer Buhlschaft klag' ich drum sie an:
    Sie wọhnte wohl, wenn sie des Bruders ledig,
    dann kửnnte sie als Herrin von Brabant
    mit Recht dem Lehnsmann ihre Hand verwehren
    und offen des geheimen Buhlen pflegen.

    Der KệNIG

    (durch eine ernste Gebọrde Friedrichs
    Eifer unterbrechend)
    Ruft die Beklagte her!
    Beginnen soll nun das Gericht!
    Gott laò mich weise sein!

    Der HEERRUFER

    (schreitet feierlich in die Mitte)
    Soll hier nach Recht und Macht Gericht gehalten sein?

    Der KệNIG

    (họngt mit Feierlichkeit den Schild an der Eiche auf)
    Nicht eh'r soll bergen mich der Schild,
    bis ich gerichtet streng und mild!

    Alle MNNER

    (die Schwerter entblửòend,
    welche die Sachsen und Thỹringer vor sich in die Erde stoòen,
    die Brabanter flach vor sich niederstrecken.)
    Nicht eh'r zur Scheide kehr' das Schwert,
    bis ihm durch Urteil Recht gewọhrt!

    Der HEERRUFER
    Wo ihr des Kửnigs Schild gewahrt,
    dort Recht durch Urteil nun erfahrt!
    Drum ruf ich klagend laut und hell:
    Elsa, erscheine hier zur Stell'!


    (Elsa tritt auf in einem weiòen, sehr einfachen Gewande;
    sie verweilt eine Zeitlang im Hintergrunde,
    dann schreitet sie sehr langsam und mit groòer Verschọmtheit
    der Mitte des Vordergrundes zu;
    Frauen, sehr einfach weiò gekleidet, folgen ihr,
    diese bleiben aber zunọchst im Hintergrunde
    an der ọuòersten Grenze des Gerichtskreises.)

    Die MNNER
    Seht hin! Sie naht, die hart Beklagte!
    Ha! Wie erscheint sie so licht und rein!
    Der sie so schwer zu zeihen wagte,
    wie sicher muò der Schuld er sein!

    Der KệNIG
    Bist du es, Elsa von Brabant?

    (Elsa neigt das Haupt bejahend.)
    Erkennst du mich als deinen Richter an?

    (Elsa wendet ihr Haupt nach dem Kửnig,
    blickt ihm ins Auge und bejaht dann
    mit vertrauensvoller Gebọrde.)
    So frage ich weiter:
    Ist die Klage dir bekannt,
    die schwer hier wider dich erhoben?

    (Elsa erblickt Friedrich und Ortrud, erbebt,
    neigt traurig das Haupt und bejaht.)
    Was entgegnest du der Klage?

    (Elsa durch eine Gebọrde: "Nichts!")
    So bekennst du deine Schuld?

    ELSA

    (blickt eine Zeitlang traurig vor sich hin)
    Mein armer Bruder!

    Alle MNNER
    Wie wunderbar! Welch seltsames Gebaren!

    Der KệNIG
    Sag, Elsa! Was hast du mir zu vertraun?

    ELSA

    (in ruhiger Verklọrung vor sich hinblickend)
    Einsam in trỹben Tagen
    hab' ich zu Gott gefleht,
    des Herzens tiefstes Klagen
    ergoò ich im Gebet.
    Da drang aus meinem Stửhnen
    ein Laut so klagevoll,
    der zu gewalt'gem Tửnen
    weit in die Lỹfte schwoll:
    Ich hửrt' ihn fernhin hallen,
    bis kaum mein Ohr er traf;
    mein Aug' ist zugefallen,
    ich sank in sỹòen Schlaf.

    Alle MNNER
    Wie sonderbar! Trọumt sie? Ist sie entrỹckt?

    Der KệNIG

    (als wolle er Elsa aus dem Traume wecken)
    Elsa, verteid'ge dich vor dem Gericht!


    (Elsas Mienen gehen von dem Ausdruck
    trọumerischen Entrỹcktseins
    zu dem schwọrmerischer Verklọrung ỹber.)

    ELSA
    In Lichter Waffen Scheine
    ein Ritter nahte da,
    so tugendlicher Reine
    ich keinen noch ersah:
    Ein golden Horn zur Hỹften,
    gelehnet auf sein Schwert -
    so trat er aus den Lỹften
    zu mir, der Recke wert;
    mit zỹchtigem Gebaren
    gab Trửstung er mir ein;
    des Ritters will ich wahren,
    er soll mein Streiter sein!

    Alle MNNER
    Bewahre uns des Himmels Huld,
    daò klar wir sehen, wer hier schuld!

    Der KệNIG
    Friedrich, du ehrenwerter Mann,
    bedenke wohl, wen klagst du an?

    FRIEDRICH
    Mich irret nicht ihr trọumerischer Mut;
    ihr hửrt, sie schwọrmt von einem Buhlen!
    Wess' ich sie zeih', dess' hab' ich sichren Grund.
    Glaubwỹrdig ward ihr Frevel mir bezeugt;
    doch eurem Zweifel durch ein Zeugnis wehren,
    das stỹnde wahrlich ỹbel meinem Stolz!
    Hier steh' ich, hier mein Schwert! Wer wagt von euch,
    zu streiten wider meiner Ehre Preis!

    Die BRABANTER
    Keiner von uns! Wir streiten nur fỹr dich!

    FRIEDRICH
    Und, Kửnig, du! Gedenkst du meiner Dienste,
    wie ich im Kampf den wilden Dọnen schlug?

    Der KệNIG
    Wie schlimm, lieò' ich von dir daran mich mahnen!
    Gern geb' ich dir der hửchsten Tugend Preis;
    in keiner andern Hut, als in der deinen,
    mửcht' ich die Lande wissen. Gott allein
    soll jetzt in dieser Sache noch entscheiden!

    Alle MNNER
    Zum Gottesgericht!
    Zum Gottesgericht!
    Wohlan!

    Der KệNIG
    Dich frag' ich, Friedrich, Graf von Telramund!
    Willst du durch Kampf auf Leben und auf Tod
    im Gottesgericht vertreten deine Klage?

    FRIEDRICH
    Ja!

    Der KệNIG
    Und dich nun frag' ich, Elsa von Brabant!
    Willst du, daò hier auf Leben und auf Tod
    im Gottesgericht ein Kọmpe fỹr dich streite?

    ELSA

    (ohne die Augen aufzuschlagen)
    Ja!

    Der KệNIG
    Wen wọhlest du zum Streiter?

    FRIEDRICH
    Vernehmet jetzt
    den Namen ihres Buhlen!

    Die BRABANTER
    Merket auf!

    ELSA

    (hat Stellung und schwọrmerische Miene nicht verlassen;
    alles blickt mit Gespanntheit auf sie)
    Des Ritters will ich wahren, er soll mein Streiter sein!

    (Ohne sich umzublicken.)
    Hửrt, was dem Gottgesandten
    ich biete fỹr Gewọhr:
    In meines Vaters Landen
    die Krone trage er;
    mich glỹcklich soll ich preisen,
    nimmt er mein Gut dahin -
    will er Gemahl mich heiòen,
    geb' ich ihm, was ich bin!

    Alle MNNER

    (unter sich)
    Ein schửner Preis, stỹnd' er in Gottes Hand!
    Wer fỹr ihn stritt', wohl setzt' er schweres Pfand!

    Der KệNIG
    Im Mittag hoch steht schon die Sonne:
    So ist es Zeit, daò nun der Ruf ergeh'!


    (Der Heerrufer tritt mit den vier Heerhornblọsern vor,
    die er, den vier Himmelsgegenden zugewendet,
    an die ọuòersten Grenzen des Gerichtskreises vorschreiten
    und so den Ruf blasen lọòt.)

    Der HEERRUFER
    Wer hier im Gotteskampf zu streiten kam
    fỹr Elsa von Brabant, der trete vor,
    der trete vor!


    (Langes Stillschweigen. Elsa,
    welche bisher in ununterbrochen ruhiger Haltung verweilt,
    zeigt entstehende Unruhe der Erwartung.)

    Alle MNNER
    Ohn' Antwort ist der Ruf verhallt!

    FRIEDRICH

    (auf Elsa deutend)
    Gewahrt, ob ich sie fọlschlich schalt?

    Alle MNNER
    Um ihre Sache steht es schlecht!

    FRIEDRICH
    Auf meiner Seite bleibt das Recht!

    ELSA

    (etwas nọher zum Kửnig tretend)
    Mein lieber Kửnig, laò dich bitten,
    noch einen Ruf an meinen Ritter!
    Wohl weilt er fern und hửrt' ihn nicht.

    Der KệNIG

    (zum Heerrufer)
    Noch einmal rufe zum Gericht!


    (Auf das Zeichen des Heerrufers richten die Heerhornblọser sich
    wieder nach den vier Himmelsgegenden.)

    Der HEERRUFER
    Wer hier im Gotteskampf zu streiten kam
    fỹr Elsa von Brabant, der trete vor,
    der trete vor!


    (Wiederum langes, gespanntes Stillschweigen.)

    Alle MNNER
    In dỹstrem Schweigen richtet Gott!


    (Elsa sinkt zu inbrỹnstigem Gebet auf die Knie.
    Die Frauen, in Besorgnis um ihre Herrin,
    treten etwas nọher in den Vordergrund.)

    ELSA
    Du trugest zu ihm meine Klage,
    zu mir trat er auf dein Gebot:
    O Herr, nun meinem Ritter sage,
    daò er mir helf in meiner Not!

    Die FRAUEN

    (auf die Knie sinkend)
    Herr! Sende Hilfe ihr!
    Herr Gott! Hửre uns!

    ELSA
    Laò mich ihn sehn, wie ich ihn sah,

    (Mit freudig verklọrter Miene.)
    wie ich ihn sah, sei er mir nah!



    II. Akt 1. Akt ~ 2. Akt ~ 3. Akt


    In der Burg von Antwerpen.
    In der Mitte des Hintergrundes der Palas (Ritterwohnung),
    links im Vordergrunde die Kemenate (Frauenwohnung);
    rechts im Vordergrunde die Pforte des Mỹnsters;
    ebenda im Hintergrunde das Turmtor. Es ist Nacht.
    Die Fenster des Palas sind hell erleuchtet;
    aus dem Palas hửrt man jubelnde Musik,
    Hửrner und Posaunen klingen lustig daraus her.

    (Auf den Stufen zur Mỹnsterpforte sitzen Friedrich und Ortrud,
    beide in dỹsterer, ọrmlicher Kleidung. Ortrud,
    die Arme auf die Knie gestỹtzt, heftet unverwandt ihr Auge
    auf die leuchtenden Fenster des Palas; Friedrich blickt finster zur Erde.)



    FRIEDRICH

    (erhebt sich rasch)
    Erhebe dich, Genossin meiner Schmach!
    Der junge Tag darf hier uns nicht mehr sehn.

    ORTRUD

    (ohne ihre Stellung zu ọndern)
    Ich kann nicht fort, hierher bin ich gebannt.
    Aus diesem Glanz des Festes unsrer Feinde
    laò saugen mich ein furchtbar tửdlich Gift,
    das unsre Schmach und ihre Freuden ende!

    FRIEDRICH

    (finster vor Ortrud hintretend)
    Du fỹrchterliches Weib, was bannt mich noch
    in deine Nọhe? Warum laò ich dich nicht
    allein und fliehe fort, dahin, dahin,
    wo mein Gewissen Ruhe wieder fọnd'!
    Durch dich muòt' ich verlieren
    mein' Ehr, all meinen Ruhm;
    nie soll mich Lob mehr zieren,
    Schmach ist mein Heldentum!
    Die Acht ist mir gesprochen,
    zertrỹmmert liegt mein Schwert,
    mein Wappen ward zerbrochen,
    verflucht mein Vaterherd!
    Wohin ich nun mich wende,
    geflohn, gefemt bin ich;
    daò ihn mein Blick nicht schọnde,
    flieht selbst der Rọuber mich!
    Durch dich muòt' ich verlieren usw.
    O họtt' ich Tod erkoren, da ich so elend bin!
    Mein Ehr' hab' ich verloren,
    mein Ehr', mein Ehr' ist hin!


    (Er stỹrzt, von Schmerz ỹberwọltigt,
    zu Boden. Musik aus dem Palas.)

    ORTRUD

    (immer in ihrer ersten Stellung,
    wọhrend Friedrich sich erhebt)
    Was macht dich in so wilder Klage doch vergehn?

    FRIEDRICH
    Daò mir die Waffe selbst geraubt,

    (Mit einer heftigen Bewegung gegen Ortrud.)
    mit der ich dich erschlỹg'!

    ORTRUD
    Friedreicher Graf von Telramund!
    Weshalb miòtraust du mir?

    FRIEDRICH
    Du fragst? War's nicht dein Zeugnis, deine Kunde,
    die mich bestrickt, die Reine zu verklagen?
    Die du im dỹstren Wald zu Haus, logst du
    mir nicht, von deinem wilden Schlosse aus
    die Untat habest du verỹben sehn
    mit eignem Aug', wie Elsa selbst den Bruder
    im Weiher dort ertrọnkt? Umstricktest du
    mein stolzes Herz durch die Weissagung nicht,
    bald wỹrde Radbods alter Fỹrstenstamm
    von neuem grỹnen und herrschen in Brabant?
    Bewogst du so mich nicht, von Elsas Hand,
    der Reinen, abzustehn und dich zum Weib
    zu nehmen, weil du Radbods letzter Sproò?

    ORTRUD

    (leise, doch grimmig)
    Ha, wie tửdlich du mich krọnkst!

    (Laut.)
    Dies alles, ja, ich sagt' und zeugt' es dir!

    FRIEDRICH
    Und machtest mich, dess' Name hochgeehrt,
    dess' Leben aller hửchsten Tugend Preis,
    zu deiner Lỹge schọndlichem Genossen?

    ORTRUD
    Wer log?

    FRIEDRICH
    Du! Hat nicht durch sein Gericht
    Gott mich dafỹr geschlagen?

    ORTRUD
    Gott?

    FRIEDRICH
    Entsetzlich!
    Wie tửnt aus deinem Munde furchtbar der Name!

    ORTRUD
    Ha, nennst du deine Feigheit Gott?

    FRIEDRICH
    Ortrud!

    ORTRUD
    Willst du mir drohn? Mir, einem Weibe drohn?
    O Feiger! Họttest du so grimmig ihm
    gedroht, der jetzt dich in das Elend schickt,
    wohl họttest Sieg fỹr Schande du erkauft!
    Ha, wer ihm zu entgegnen wỹòt, der fọnd'
    ihn schwọcher als ein Kind!

    FRIEDRICH
    Je schwọcher er,
    desto gewalt'ger kọmpfte Gottes Kraft!

    ORTRUD
    Gottes Kraft? Ha, ha!
    Gib mir die Macht, und sicher zeig' ich dir,
    welch schwacher Gott es ist, der ihn beschỹtzt.

    FRIEDRICH

    (von Schauer ergriffen)
    Du wilde Seherin, wie willst du doch
    geheimnisvoll den Geist mir neu berỹcken?

    ORTRUD

    (auf den Palas deutend, in dem das Licht verlửscht ist)
    Die Schwelger streckten sich zur ỹpp'gen Ruh'.
    Setz dich zur Seite mir! Die Stund' ist da,
    wo dir mein Seherauge leuchten soll!

    (Wọhrend des Folgenden nọhert sich Friedrich,
    wie unheimlich von ihr angezogen, Ortrud immer mehr
    und neigt sein Ohr aufmerksam zu ihr herab.)
    Weiòt du, wer dieser Held, den hier
    ein Schwan gezogen an das Land?

    FRIEDRICH
    Nein!

    ORTRUD
    Was gọbst du doch, es zu erfahren,
    wenn ich dir sag': Ist er gezwungen,
    zu nennen, wie sein Nam' und Art,
    all seine Macht zu Ende ist,
    die mỹhvoll ihm ein Zauber leiht?

    FRIEDRICH
    Ha! Dann begriff ich sein Verbot!

    ORTRUD
    Nun hửr! Niemand hier hat Gewalt,
    ihm das Geheimnis zu entreiòen,
    als die, der er so streng verbot,
    die Frage je an ihn zu tun.

    FRIEDRICH
    So gọlt' es, Elsa zu verleiten,
    daò sie die Frag' ihm nicht erlieò'?

    ORTRUD
    Ha, wie begreifst du schnell und wohl!

    FRIEDRICH
    Doch wie soll das gelingen?

    ORTRUD
    Hửr!
    Vor allem gilt's, von hinnen nicht
    zu fliehn; drum schọrfe deinen Witz!
    Gerechten Argwohn ihr zu wecken,
    tritt vor, klag ihn des Zaubers an,
    mit dem er das Gericht getọuscht!

    FRIEDRICH
    Ha! Trug und Zaubers List!

    ORTRUD
    Miòglỹckt's,
    so bleibt ein Mittel der Gewalt!

    FRIEDRICH
    Gewalt?

    ORTRUD
    Umsonst nicht bin ich in
    geheimsten Kỹnsten tief erfahren;
    drum achte wohl, was ich dir sage!
    Jed' Wesen, das durch Zauber stark,
    wird ihm des Leibes kleinstes Glied
    entrissen nur, muò sich alsbald
    ohnmọchtig zeigen, wie es ist.

    FRIEDRICH
    Ha, sprọchst du wahr!

    ORTRUD
    O họttest du
    im Kampf nur einen Finger ihm,
    ja, eines Fingers Glied entschlagen,
    der Held - er war in deiner Macht!

    FRIEDRICH
    Entsetzlich! Ha, was lọssest du mich hửren!
    Durch Gott geschlagen wọhnt' ich mich:
    Nun lieò durch Trug sich das Gericht betửren,
    durch Zaubers List verlor mein' Ehre ich!
    Doch meine Schande kửnnt' ich rọchen,
    bezeugen kửnnt' ich meine Treu'?
    Des Buhlen Trug, ich kửnnt' ihn brechen,
    und meine Ehr' gewọnn' ich neu?
    O Weib, das in der Nacht ich vor mir seh',
    betrỹgst du jetzt mich noch, dann weh dir! Weh!

    ORTRUD
    Ha, wie du rasest! Ruhig und besonnen!
    So lehr' ich dich der Rache sỹòe Wonnen!


    (Friedrich setzt sich langsam
    an Ortruds Seite auf die Stufen nieder)

    ORTRUD und FRIEDRICH
    Der Rache Werk sei nun beschworen
    aus meines Busens wilder Nacht!
    Die ihr in sỹòem Schlaf verloren,
    wiòt, daò fỹr euch das Unheil wacht!


    (Elsa, in weiòem Gewande, erscheint auf dem Sửller;
    sie tritt an die Brỹstung und lehnt den Kopf auf die Hand.)

    ELSA
    Euch Lỹften, die mein Klagen
    so traurig oft erfỹllt,
    euch muò ich dankend sagen,
    wie sich mein Glỹck enthỹllt!

    ORTRUD
    Sie ist es!

    FRIEDRICH
    Elsa!

    ELSA
    Durch euch kam er gezogen,
    ihr lọcheltet der Fahrt,
    auf wilden Meereswogen
    habt ihr ihn treu bewahrt.

    ORTRUD
    Der Stunde soll sie fluchen,
    in der sie jetzt mein Blick gewahrt!

    ELSA
    Zu trocknen meine Zọhren
    hab' ich euch oft gemỹht;
    wollt Kỹhlung nur gewọhren
    der Wang', in Lieb' erglỹht!

    ORTRUD

    (zu Friedrich)
    Hinweg! Entfern' ein kleines dich von hier!

    FRIEDRICH
    Warum?

    ORTRUD
    Sie ist fỹr mich - ihr Held gehửre dir!


    (Friedrich entfernt sich
    und verschwindet im Hintergrunde.)

    ELSA
    Wollt Kỹhlung nur gewọhren
    der Wang', in Lieb' erglỹht!
    In Liebe!

    ORTRUD

    (in ihrer bisherigen Stellung verbleibend)
    Elsa!

    ELSA
    Wer ruft? Wie schauerlich und klagend
    ertửnt mein Name durch die Nacht?

    ORTRUD
    Elsa!
    Ist meine Stimme dir so fremd?
    Willst du die Arme ganz verleugnen,
    die du ins fernste Elend schickst?

    ELSA
    Ortrud! Bist du's? Was machst du hier, unglỹcklich Weib?

    ORTRUD
    "Unglỹcklich Weib!"
    Wohl hast du recht, so mich zu nennen!
    In ferner Einsamkeit des Waldes,
    wo still und friedsam ich gelebt,
    was tat ich dir? Was tat ich dir?
    Freudlos, das Unglỹck nur beweinend,
    das lang belastet meinen Stamm,
    was tat ich dir? Was tat ich dir?

    ELSA
    Um Gott, was klagest du mich an?
    War ich es, die dir Leid gebracht?

    ORTRUD
    Wie kửnntest du fỹrwahr mir neiden
    das Glỹck, daò mich zum Weib erwọhlt
    der Mann, den du so gern verschmọht?

    ELSA
    Allgỹt'ger Gott! Was soll mir das?

    ORTRUD
    Muòt' ihn unsel'ger Wahn betửren,
    dich Reine einer Schuld zu zeihn -
    von Reu' ist nun sein Herz zerrissen,
    zu grimmer Buò' ist er verdammt.

    ELSA
    Gerechter Gott!

    ORTRUD
    Oh, du bist glỹcklich!
    Nach kurzem, unschuldsỹòem Leiden
    siehst lọcheln du das Leben nur;
    von mir darfst selig du dich scheiden,
    mich schickst du auf des Todes Spur,
    daò meines Jammers trỹber Schein
    nie kehr' in deine Feste ein!

    ELSA
    Wie schlecht ich deine Gỹte priese,
    Allmọcht'ger, der mich so beglỹckt,
    wenn ich das Unglỹck von mir stieòe,
    das sich im Staube vor mir bỹckt!
    O nimmer! Ortrud! Harre mein!
    Ich selber laò dich zu mir ein!


    (Sie eilt in die Kemenate zurỹck).

    ORTRUD

    (springt in wilder Begeisterung von den Stufen auf)
    Entweihte Gửtter! Helft jetzt meiner Rache!
    Bestraft die Schmach, die hier euch angetan!
    Stọrkt mich im Dienste eurer heil'gen Sache!
    Vernichtet der Abtrỹnn'gen schnửden Wahn!
    Wodan! Dich Starken rufe ich!
    Freia! Erhabne, hửre mich!
    Segnet mir Trug und Heuchelei,
    daò glỹcklich meine Rache sei!

    ELSA

    (noch auòerhalb)
    Ortrud, wo bist du?



    III. Akt 1. Akt ~ 2. Akt ~ 3. Akt



    Das Brautgemach, in der Mitte des Hintergrundes
    das reichgeschmỹckte Brautbett;
    an einem offenen Erkerfenster ein niedriges Ruhebett.
    Musik hinter der Szene; der Gesang ist erst entfernt, dann nọherkommend.



    Brautlied der Mọnner und Frauen
    Treulich gefỹhrt ziehet dahin,
    wo euch der Segen der Liebe bewahr'!
    Siegreicher Mut, Minnegewinn
    eint euch in Treue zum seligsten Paar.
    Streiter der Jugend, schreite voran!
    Zierde der Jugend, schreite voran!
    Rauschen des Festes seid nun entronnen,
    Wonne des Herzens sei euch gewonnen!

    (Rechts und links im Hintergrunde werden Tỹren geửffnet;
    rechts treten Frauen auf, welche Elsa,
    links die Mọnner mit dem Kửnige, welche Lohengrin geleiten.
    Edelknaben mit Lichtern voraus.)
    Duftender Raum, zur Liebe geschmỹckt,
    nehm' euch nun auf, dem Glanze entrỹckt.
    Treulich gefỹhrt ziehet nun ein,
    wo euch der Segen der Liebe bewahr'!
    Siegreicher Mut, Minne so rein
    eint euch in Treue zum seligsten Paar.


    (Als die beiden Zỹge in der Mitte der Bỹhne sich begegneten,
    ist Elsa von den Frauen Lohengrin zugefỹhrt worden;
    sie umfassen sich und bleiben in der Mitte stehen.
    Edelknaben entkleiden Lohengrin des reichen Obergewandes,
    gỹrten ihm das Schwert ab und legen dieses am Ruhebette nieder;
    Frauen entkleiden Elsa ebenfalls ihres kostbaren Obergewandes.
    Acht Frauen umschreiten wọhrenddessen langsam Lohengrin und Elsa.)

    Acht FRAUEN

    (nach dem Umschreiten)
    Wie Gott euch selig weihte,
    zu Freuden weihn euch wir.

    (Sie halten einen zweiten Umgang.)
    In Liebesglỹcks Geleite
    denkt lang der Stunde hier!


    (Der Kửnig umarmt und segnet Lohengrin und Elsa.
    Die Edelknaben mahnen zum Aufbruch.
    Die Zỹge ordnen sich wieder,
    und wọhrend des Folgenden schreiten sie an den Neuvermọhlten vorỹber,
    so daò die Mọnner rechts, die Frauen links das Gemach verlassen.)

    BRAUTLIED
    Treulich bewacht bleibet zurỹck,
    wo euch der Segen der Liebe bewahr'!
    Siegreicher Mut, Minne und Glỹck
    eint euch in Treue zum seligsten Paar.
    Streiter der Tugend, bleibe daheim!
    Zierde der Jugend, bleibe daheim!
    Rauschen des Festes seid nun entronnen,
    Wonne des Herzens sei euch gewonnen!
    Duftender Raum, zur Liebe geschmỹckt,
    nahm euch nun auf, dem Glanze entrỹckt.

    (Die beiden Zỹge haben die Bỹhne gọnzlich verlassen;
    die Tỹren werden von den letzten Knaben geschlossen.
    In immer weiterer Ferne verhallt der Gesang.)
    Treulich bewacht bleibet zurỹck,
    wo euch der Segen der Liebe bewahr'!
    Siegreicher Mut, Minne und Glỹck
    eint euch in Treue zum seligsten Paar.


    (Elsa ist, als die Zỹge das Gemach verlassen haben;
    wie ỹberselig Lohengrin an die Brust gesunken.
    Lohengrin setzt sich, wọhrend der Gesang verhallt,
    auf dem Ruhebett am Erkerfenster nieder,
    indem er Elsa sanft nach sich zieht.)

    LOHENGRIN
    Das sỹòe Lied verhallt; wir sind allein,
    zum erstenmal allein, seit wir uns sahn.
    Nun sollen wir der Welt entronnen sein,
    kein Lauscher darf des Herzens Grỹòen nahn.
    Elsa, mein Weib! Du sỹòe, reine Braut!
    Ob glỹcklich du, das sei mir jetzt vertraut!

    ELSA
    Wie wọr' ich kalt, mich glỹcklich nur zu nennen,
    besitz' ich aller Himmel Seligkeit!
    Fỹhl' ich zu dir so sỹò mein Herz entbrennen,
    atme ich Wonnen, die nur Gott verleiht;
    fỹhl' ich zu dir so sỹò mich entbrennen,
    atme ich Wonnen, die nur Gott verleiht!

    LOHENGRIN
    Vermagst du, Holde, glỹcklich dich zu nennen,
    gibst du auch mir des Himmels Seligkeit!
    Fỹhl' ich zu dir so sỹò mein Herz entbrennen,
    atme ich Wonne, die nur Gott verleiht;
    fỹhl' ich so sỹò usw.

    ELSA
    Fỹhl' ich so sỹò usw.

    LOHENGRIN
    Wie hehr erkenn' ich unsrer Liebe Wesen!
    Die nie sich sahn, wir hatten uns geahnt;
    war ich zu deinem Streiter auserlesen,
    hat Liebe mir zu dir den Weg gebahnt:
    Dein Auge sagte mir dich rein von Schuld -
    mich zwang dein Blick, zu dienen deiner Huld.

    ELSA
    Doch ich zuvor schon hatte dich gesehen,
    in sel'gem Traume warst du mir genaht;
    als ich nun wachend dich sah vor mir stehen,
    erkannt' ich, daò du kamst auf Gottes Rat.
    Da wollte ich vor deinem Blick zerflieòen,
    gleich einem Bach umwinden deinen Schritt,
    als eine Blume, duftend auf der Wiesen,
    wollt' ich entzỹckt mich beugen deinem Tritt.
    Ist dies nur Liebe? Wie soll ich es nennen,
    dies Wort, so unaussprechlich wonnevoll,
    wie ach! dein Name - den ich nie darf kennen,
    bei dem ich nie mein Hửchstes nennen soll!

    LOHENGRIN
    Elsa!

    ELSA
    Wie sỹò mein Name deinem Mund entgleitet!
    Gửnnst du des deinen holden Klang mir nicht?
    Nur, wenn zur Liebesstille wir geleitet,
    sollst du gestatten, daò mein Mund ihn spricht.

    LOHENGRIN
    Mein sỹòes Weib!

    ELSA
    Einsam, wenn niemand wacht;
    nie sei der Welt er zu Gehửr gebracht!

    LOHENGRIN

    (sie freundlich umfassend
    und durch das offene Fenster auf den Blumengarten deutend)
    Atmest du nicht mit mir die sỹòen Dỹfte?
    O wie so hold berauschen sie den Sinn!
    Geheimnisvoll sie nahen durch die Lỹfte,
    fraglos geb' ihrem Zauber ich mich hin.
    So ist der Zauber, der mich dir verbunden,
    da als ich zuerst, du Sỹòe, dich ersah;
    nicht deine Art ich brauchte zu erkunden,
    dich sah mein Aug' - mein Herz begriff dich da.
    Wie mir die Dỹfte hold den Sinn berỹcken,
    nahn sie mir gleich aus rọtselvoller Nacht:
    So deine Reine muòte mich entzỹcken,
    traf ich dich auch in schwerer Schuld Verdacht.

    ELSA

    (birgt ihre Beschọmung,
    indem sie sich demỹtig an ihn schmiegt)
    Ach, kửnnt' ich deiner wert erscheinen,
    mỹòt' ich vor dir nicht bloò vergehn;
    kửnnt' ein Verdienst mich dir vereinen,
    dỹrft' ich in Pein fỹr dich mich sehn!
    Wie du mich trafst vor schwerer Klage,
    o wỹòte ich auch dich in Not;
    daò mutvoll ich ein Mỹhen trage,
    kennt' ich ein Sorgen, das dir droht!
    Wọr' das Geheimnis so geartet,
    das aller Welt verschweigt dein Mund?
    Vielleicht, daò Unheil dich erwartet,
    wỹrd' aller Welt es offen kund?
    Wọr' es so und dỹrft' ich's wissen,
    dỹrft' ich in meiner Macht es sehn,
    durch keines Drohn sei mir's entrissen,
    fỹr dich wollt' ich zu Tode gehn!

    LOHENGRIN
    Geliebte!

    ELSA
    O mach mich stolz durch dein Vertrauen,
    daò ich in Unwert nicht vergeh'!
    Laò dein Geheimnis mich erschauen,
    daò, wer du bist, ich offen seh'!

    LOHENGRIN
    Ach, schweige, Elsa!

    ELSA
    Meiner Treue
    enthỹlle deines Adels Wert!
    Woher du kamst, sag ohne Reue -
    durch mich sei Schweigens Kraft bewọhrt!

    LOHENGRIN

    (streng und ernst einige Schritte zurỹcktretend)
    Hửchstes Vertraun hast du mir schon zu danken,
    da deinem Schwur ich Glauben gern gewọhrt;
    wirst nimmer du vor dem Gebote wanken,
    hoch ỹber alle Fraun dỹnkst du mich wert!

    (Er wendet sich schnell wieder liebevoll zu Elsa.)
    An meine Brust, du Sỹòe, Reine!
    Sei meines Herzens Glỹhen nah,
    daò mich dein Auge sanft bescheine,
    in dem ich all mein Glỹck ersah!
    O gửnne mir, daò mit Entzỹcken
    ich deinen Atem sauge ein:
    Laò fest, ach! fest an mich dich drỹcken,
    daò ich in dir mửg' glỹcklich sein!
    Dein Lieben muò mir hoch entgelten
    fỹr das, was ich um dich verlieò;
    kein Los in Gottes weiten Welten
    wohl edler als das meine hieò.
    Bửt' mir der Kửnig seine Krone,
    ich dỹrfte sie mit Recht verschmọhn.
    Das einz'ge, was mein Opfer lohne,
    muò ich in deiner Lieb' ersehn!
    Drum wolle stets den Zweifel meiden,
    dein Lieben sei mein stolz Gewọhr!
    Denn nicht komm' ich aus Nacht und Leiden,
    aus Glanz und Wonne komm' ich her!

    ELSA
    Hilf Gott, was muò ich hửren!
    Welch Zeugnis gab dein Mund!
    Du wolltest mich betửren,
    nun wird mir Jammer kund!
    Das Los, dem du entronnen,
    es war dein hửchstes Glỹck;
    du kamst zu mir aus Wonnen
    und sehnest dich zurỹck!
    Wie soll ich rmste glauben,
    dir g'nỹge meine Treu'?
    Ein Tag wird dich mir rauben
    durch deiner Liebe Reu'!

    LOHENGRIN
    Halt ein, dich so zu quọlen!

    ELSA
    Was quọlest du mich doch!
    Soll ich die Tage zọhlen,
    die du mir bleibest noch?
    In Sorg' um dein Verweilen
    verblỹht die Wange mir -
    dann wirst du mir enteilen,
    im Elend bleib' ich hier!

    LOHENGRIN
    Nie soll dein Reiz entschwinden,
    bleibst du von Zweifel rein!

    ELSA
    Ach, dich an mich zu binden,
    wie sollt' ich mọchtig sein?
    Voll Zauber ist dein Wesen,
    durch Wunder kamst du her;
    wie sollt' ich da genesen,
    wo fọnd' ich dein' Gewọhr?

    (Sie schreckt in heftigster Aufregung zusammen
    und họlt an, wie um zu lauschen.)
    Hửrtest du nichts? Vernahmest du kein Kommen?

    LOHENGRIN
    Elsa!

    ELSA
    Ach nein!

    (Vor sich hinstarrend.)
    Doch, dort - der Schwan - der Schwan!
    Dort kommt er auf der Wasserflut geschwommen -
    du rufest ihm - er zieht herbei den Kahn!

    LOHENGRIN
    Elsa! Halt ein! Beruh'ge deinen Wahn!

    ELSA
    Nichts kann mir Ruhe geben,
    dem Wahn mich nichts entreiòt,
    als - gelt' es auch mein Leben -
    zu wissen, wer du seist!

    LOHENGRIN
    Elsa, was willst du wagen?

    ELSA
    Unselig holder Mann,
    hửr, was ich dich muò fragen!
    Den Namen sag mir an!

    LOHENGRIN
    Halt ein!

    ELSA
    Woher der Fahrt!

    LOHENGRIN
    Weh dir!

    ELSA
    Wie deine Art?

    LOHENGRIN
    Weh uns, was tatest du!

    ELSA

    (die vor Lohengrin steht,
    welcher den Hintergrund im Rỹcken hat,
    gewahrt Friedrich und seine vier Genossen,
    welche mit gezỹckten Schwertern
    durch eine hintere Tỹr hereinbrechen)
    Rette dich! Dein Schwert, dein Schwert!


    (Sie reicht das am Ruhebett angelegte Schwert hastig Lohengrin,
    so daò dieser schnell es aus der Scheide,
    welche sie họlt, ziehen kann. Lohengrin streckt Friedrich,
    welcher nach ihm ausholt, mit einem Streiche tot zu Boden;
    den entsetzten Edlen entfallen die Schwerter,
    sie stỹrzen zu Lohengrins Fỹòen auf die Knie.
    Elsa, die sich an Lohengrins Brust geworfen hatte,
    sinkt ohnmọchtig langsam an ihm zu Boden.)

    LOHENGRIN

    (steht allein aufrecht)
    Weh, nun ist all unser Glỹck dahin!


    (Er neigt sich zu Elsa hinab, erhebt sie sanft
    und lehnt sie auf das Ruhebett.)

    ELSA

    (die Augen aufschlagend)
    Allewiger, erbarm dich mein!


    (Der Tag ist in allmọhlichem Anbruche begriffen;
    die tiefer herabgebrannten Kerzen drohen zu erlửschen.
    Auf Lohengrins Zeichen erheben sich die vier Edlen.)

    LOHENGRIN
    Tragt den Erschlagnen vor des Kửnigs Gericht!


    (Die Edlen nehmen die Leiche Friedrichs auf
    und entfernen sich mit ihr durch eine Tỹr des Hintergrundes.
    Lohengrin lọutet an einem Glockenzuge;
    vier Frauen treten von links ein.)

    LOHENGRIN

    (zu den Frauen)
    Sie vor den Kửnig zu geleiten,
    schmỹckt Elsa, meine sỹòe Frau!
    Dort will ich Antwort ihr bereiten,
    daò sie des Gatten Art erschau'.


    (Er entfernt sich mit traurig feierlicher Haltung durch die Tỹr rechts.
    Die Frauen geleiten Elsa, die keiner Bewegung mọchtig ist, nach links ab.
    Der Tag hat langsam begonnen zu grauen; die Kerzen sind verloschen.
    Wie aus dem Burghofe herauf hửrt man Heerhửrner einen Aufruf blasen.)

    E N D E

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